• Die Pandemie hat das Leben der Menschen geprägt und teils skurrile Verhaltensweisen, Marotten und „Macken“ ans Tageslicht gebracht. Und: Der nächste Lockdown stand bereits an. Mit der Fotoserie PANDEMICLIFE inszenierte Nicole Giesa eine feinsinnige Hommage an die Eingesperrten, die sich ganz neuen Herausforderungen gegenübersahen. Geboren aus einer kühnen Idee entstanden fiktive Dokumentationen des Seelenlebens und des Alltags im Lockdown.

    Es begann mit Protagonistin Tamara, die mit Sonnenbrille, Lockenwicklern, Kittelschürze, rosa FlamingoPuschen und mit Bügelbrett als Surfbrett im April 2021 an der legendären Eisbachwelle auftauchte. Immer dabei: der gelangweilte, gleichgültige und leicht abwesende Blick. Nach und nach kommen weitere Figuren hinzu, von aus der Form geratenen Superhelden bis zum einsamen Astronauten. Normale Haushaltsgegenstände werden umgewidmet in absurd anmutenden Szenen, die zwischen Slapstick, Science-Fiction und Hollywood-Klischees eine neue, ganz eigene Symbolkraft entwickeln, während der Astronaut allein unterwegs ist und über das Weltgeschehen nachdenkt.

    Die Bilder von PANDEMICLIFE leben von der Überzeichnung, und weisen damit auf kollektive Erfahrungen hin: kaum einer wurde in der Pandemie schlanker – und ganz sicher nicht jünger, gesellschaftliche Rolleninterpretationen veränderten sich. Masken fielen, gewollt oder ungewollt, und unabhängig vom Stand der allgemeinen Maskenpflicht. Nicole Giesa maskiert ihre Models bewusst, gerade um hinter die Maske zu schauen: Seltsame Wesen in sonderbaren Outfits, Stylings und Accessoires bevölkern ihre Fotografien. Sie erleben ihre Momente gemeinsam und wirken dennoch getrennt voneinander.

    Hat die Pandemie aus den Menschen Aliens in ihrem eigenen Leben gemacht? Wer sich mit dem tieferen Sinn der PANDEMICLIFE-Bilder beschäftigt, bekommt immer eine Antwort. (Juliane keck / Bertram Hennig)

PANDEMICLIFE - living on the edge

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